93paintingswithoutthinking

Seit Februar widme ich mich einem Projekt, in dem ich die Lebensjahre meines Vaters ehre. 93 an der Zahl. Das war so erstmal nicht geplant. Aus einer extrem belastenden Situation heraus begann ich an einem Sonntagnachmittag damit, Papiere sehr intuitiv zu bemalen. Ich wollte damit Stress abbauen und griff zu allem, was mir passend erschien: Acrylfarbe sowieso, dazu noch Ölpastell, ein Medium das ich zwischenzeitlich sehr liebe, flüssige Acrylfarbe, Bleistift, Kugelschreiber und als dauerhafte Essenz: Sprühfarbe.

Stressabbau durch Malerei

Zum ersten Mal ist mir bewusst aufgefallen, wie befreiend und stressabbauend Malerei wirkt. Mit dynamischen Pinselstrichen und ausladenden zeichnerischen Elementen habe ich die Farbe auf das Papier gebracht, nichts gedacht, nur gemalt, fast besessen und am Ende des Tages festgestellt: Wow! Da sind tolle Werke entstanden.

In diesem Moment war mir noch nicht klar, dass ich noch mehr davon produzieren würde, aber nach und nach formte sich in mir der Gedanke, aus den zunächst ziellos gemalten Arbeiten ein Projekt zu machen. Ein Projekt, das auf Instagram den hashtag #93paintingswithoutthinking hat. Weil es so viele sind, bekommen die Bilder eine eigene Seite, die ich nach und nach füllen werde.

Rodgau Art 2020 – Besprechung der Künstler

Man muss es gar nicht mehr explizit erwähnen, aber 2020 ist alles ausgefallen und leider auch die Rodgau Art. Die Veranstalter sind aber clevere und vor allem kreative Leute und haben sich was einfallen lassen:

Die RODGAU ART 20 wurde coronabedingt abgesagt. Alternativ präsentieren wir Ihnen die Künstler*innen online, mit je einem von Gabriele Ziegler gewählten Bild und der Besprechung durch den Kulturdezernenten Winno Sahm. Er führt seit Jahrzehnten durch das Frankfurter Städel und ausgesuchte Kunstmuseen in ganz Deutschland.

Auf diese Weise wurde auch ein kleiner Art-Snack von mir besprochen und zwar sehr charmant:

Hundert Quadratzentimeter visuelle Poesie! Bestimmend die ansteigenden Diagonalen nach rechts, balanciert durch die Lineaturen in Gegenrichtung links oben und rechts unten –alles eingebunden in eine Vier-Quadranten-Variation als Grundaufteilung. Widerspiel von Vertiefung und Erhabenheit –kulminierend in den cremefarbenen Klecksköpfchen. Ach, wenn doch so die Welt wäre –kindliches Spiel und gekonntes Raffinement zugleich. Die Kunstwelt kann und lädt zum Frühlingstraum en miniature. Der Text dazu –wenngleich vielleicht ein Tick zu melancholisch: Annette von Droste-Hülshoff: Im Grase